Die Low-Code-Entwicklung war bereits auf dem Vormarsch, als die generative KI (genAI) die Welt im Sturm eroberte. Dinge, die vor einem Jahr noch nicht möglich waren, sind heute auf dem Markt – die Einschränkungen der Ära vor generativer KI sind beseitigt, und das Tempo wird sich nur noch beschleunigen.

Die ersten Auswirkungen der generativen KI zu sehen, hat mir die Augen geöffnet, und an jeder Ecke ergeben sich innovative, neue Möglichkeiten. Unabhängig davon, ob Sie Technologien früh übernehmen oder erst einmal beobachten: Es ist unmöglich, die enormen Fortschritte, neuen Unternehmen und unglaublichen Lösungen zu ignorieren, die auf den Markt kommen.

In einer Pressemitteilung von Gartner® heißt es: „Bis 2026 werden mehr als 80 % der Unternehmen generative Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) oder -modelle mit generativer KI verwenden bzw. GenAI-fähige Anwendungen in Produktionsumgebungen einsetzen, verglichen mit weniger als 5 % im Jahr 2023.“

Es lässt sich nicht leugnen, dass wir weiterhin mehr Innovationen im gesamten Unternehmen sehen werden – und das wirft die Frage auf, welche Rolle Ingenieure spielen werden, wenn Innovationen unsere Arbeitsweise weiter verändern. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Tools ist eines sicher: Ingenieure werden nicht überflüssig. Ganz im Gegenteil: Der Bedarf an hochqualifizierten Ingenieuren, die die spezifischen Aufgaben und Prozesse der Branche verstehen, wird immer wichtiger.

In einem Bericht von McKinsey vom Sommer 2023 heißt es: „Unserer Analyse zufolge könnten die direkten Auswirkungen von KI auf die Produktivität der Softwareentwicklung zwischen 20 und 45 Prozent der aktuellen jährlichen Ausgaben für diese Funktion liegen.“ An anderer Stelle des Berichts stellten die McKinsey-Analysten fest: „Aktuelle generative KI und andere Technologien haben das Potenzial, Arbeitsaktivitäten zu automatisieren, die heute 60 bis 70 Prozent der Arbeitszeit der Mitarbeiter in Anspruch nehmen.“

Dadurch werden viele talentierte und erfahrene Ingenieure und Datenwissenschaftler freigesetzt, um die „letzte Meile“ oder die Anpassung zu handhaben, die erforderlich ist, um die Anwendung über alles heute Verfügbare hinaus nützlich zu machen. Low-Code-Entwicklungsplattformen ermöglichen es Unternehmen, die letzte Meile ihrer Anwendungen effizient zu entwickeln. In diesem Zusammenhang bezieht sich die „letzte Meile“ auf die letzten Phasen der Anwendungsentwicklung, in denen Anpassung, Integration und Feinabstimmung entscheidend sind. Mit Low-Code können Entwickler diesen Prozess beschleunigen, indem sie eine visuelle Benutzeroberfläche und vorgefertigte Komponenten bereitstellen, die eine schnelle Anwendungszusammenstellung ermöglichen und die Implementierung spezifischer Funktionen und Anpassungen beschleunigen, ohne dass eine umfangreiche traditionelle Codierung erforderlich ist.

Darüber hinaus erleichtern Low-Code-Plattformen oft eine nahtlose Integration in bestehende Systeme und Datenquellen, außerdem überbrücken sie die Lücke zwischen der Anwendung und den verschiedenen Komponenten einer Geschäftsumgebung. Diese Funktion optimiert den Abschluss der Anwendungsentwicklung und gewährleistet einen agileren und reaktionsschnelleren Ansatz, um die einzigartigen Anforderungen der letzten Meile im Entwicklungslebenszyklus zu erfüllen.

Effiziente Entwickler wissen, dass Produktivität über die Zeit, die mit aktivem Programmieren verbracht wird, hinausgeht. Sie dreht sich darum, häufige Schwerpunktverschiebungen zwischen Aufgaben wie dem Schreiben von Code, Testen, Debugging, Recherchieren, Zusammenarbeiten und Bereitstellen zu minimieren. Die generative KI kann durch die Beschleunigung des Programmierungsprozesses die Kompetenzen und Fähigkeiten, die in der Softwareentwicklung benötigt werden, in Richtung Code- und Architekturdesign verschieben.

Plattformen wie Duet AI for Google Cloud ermöglichen es Entwicklern, die Produktivität zu steigern, indem sie Routineaufgaben durch KI automatisieren. Entwickler können effizienter codieren die Entwicklung beschleunigen, indem sie Funktionen für die automatische Vervollständigung in mehreren Programmiersprachen verwenden und den Debugging-Aufwand mit hilfreichen kontextbezogenen Empfehlungen reduzieren. Ihre Bemühungen führen zu verbesserten Programmierungspraktiken mit Optimierungen und Best Practices, die einen reibungsloseren und produktiveren Programmierungsprozess gewährleisten.

Die spannendsten Entwicklungen finden außerhalb der IT-Abteilung statt, da die Kombination von generativer KI und Low-Code-Tools die Rolle des Citizen Developer beschleunigt hat. Wir stellen fest, dass Marketingteams neue Features und Funktionen per Drag and Drop in Kampagnen-Workflows einbetten, dass Vertriebsprofis effektiver arbeiten und dass die Finanzabteilung nicht auf die Verknüpfung von Datenquellen warten. 

Das Spielfeld ist bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen, wenn jeder oder jedes Unternehmen die Leistungsfähigkeit von generativer KI und Drag-and-Drop-Funktionen zur Hand hat. Der Einsatz von Technologien zur Lösung sehr spezifischer Herausforderungen erfordert jedoch neue Fähigkeiten, Geschäftsmodelle und strategische Partnerschaften. 

Virtusa hat gemeinsam mit Google Cloud die kombinierte Leistungsfähigkeit von generativer KI und Low-Code genutzt, um die Arbeitsweise von Einzelnen und Unternehmen zu verändern.

Virtusa bringt seine digitale Transformation und Branchenexpertise ein; Google Cloud bringt Vertex AI (eine Plattform für maschinelles Lernen) und Gen App Builder (einen No-Code-App-Builder für Such- und Konversationsanwendungen) ein. Gemeinsam versetzen die beiden Unternehmen in die Lage, die Vorteile dieser neuen Technologien zu nutzen.

Anfang dieses Jahres kündigte Virtusa ein neues globales Generative AI Center of Excellence (CoE) in Zusammenarbeit mit Google Cloud an. Das CoE kombiniert die tiefgreifende Expertise von Virtusa im Bereich der digitalen Transformation und das Branchenwissen mit den KI-Technologien von Google Cloud, um die Entwicklung und Einführung von generativen KI-Lösungen zu beschleunigen. Kooperationen wie das CoE ermöglichen es Ingenieuren, sich auf die letzte Meile und die Elemente zu konzentrieren, die hochqualifizierte Datenwissenschaftler und Ingenieure erfordern. 

Die Verschmelzung von Low-Code-Entwicklung und generativer KI verändert die Welt der Softwareentwicklung und der digitalen Transformation. Die Auswirkungen der Fähigkeiten von generativer KI sind offensichtlich, mit einem beispiellosen Anstieg an Innovation, Effizienz und neuen Möglichkeiten. Während wir uns in dieser transformativen Ära bewegen, ist es wichtig zu erkennen, dass die Automatisierung zwar im Mittelpunkt steht, qualifizierte Ingenieure jedoch unverzichtbar bleiben – insbesondere für die entscheidenden Aufgaben der letzten Meile, die branchenspezifisches Fachwissen erfordern. Der Weg vor uns ist mit Chancen gepflastert und erfordert neue Fähigkeiten, innovative Geschäftsmodelle und strategische Partnerschaften, die das volle Potenzial dieser neuen Technologien nutzen und sich in der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft der digitalen Transformation immer wieder zurechtfinden.

Erfahren Sie hier mehr über das Generative AI Center of Excellence. 

Referenzen

Gartner, “Gartner Says More Than 80% of Enterprises Will Have Used Generative AI APIs or Deployed Generative AI-Enabled Applications by 2027,” Oct. 11, 2023. https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2023-10-11-gartner-says-more-than-80-percent-of-enterprises-will-have-used-generative-ai-apis-or-deployed-generative-ai-enabled-applications-by-2026. GARTNER ist eine eingetragene Marke und Dienstleistungsmarke von Gartner, Inc. und/oder seinen Tochtergesellschaften in den USA und international und wird hier mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.

Chui, Michael, et al. “The economic potential of generative AI: The next productivity frontier.” McKinsey & Company, McKinsey & Company, 14. Juni 2023. https://www.mckinsey.com/capabilities/mckinsey-digital/our-insights/the-economic-potential-of-generative-ai-the-next-productivity-frontier#business-and-society. Bericht.